Mittelwächter

Mein Rinderbraten mit Meerrettichsauce hätte einfach zu lange gedauert und so ergab der Blick in den Kühlschrank: es wird höchste Zeit sich wieder auf die guten alten Tage zurück zu besinnen und Opa zu folgen. Deshalb gibt es nun als leckere Nachtspeise Milchbrätlinge mit Ei, nur dezent mit Salz und Pfeffer gewürzt… ganz so wie 1981. Wie lange ist es her, dass ich diese leckeren Pilze nicht mehr gegessen habe. Es erscheint mir wie 100 Jahre…

Die nächsten 45 Steinpilze…

Nach einem Telefonat mit Erika, die im Wald unterwegs war und Steinpilze, Pfifferlinge, Hexenröhrlinge und so einiges mehr gefunden hatte, konnte ich den Feierabend gar nicht abwarten. Ich hatte zu meinem Glück dann noch ausserplanmässig bereits um 14.30 Uhr frei und Erika, Molly und ich begaben uns prompt mit Korb und Messer auf die Piste. Nach meinen Funden vom Wochenende und den Fundberichten diverser Nutzer des befreundeten Pilzforum in den letzten Tagen war das einfach ein Muss!

An der Stelle, wo ich Samstag 39 Steinpilze gefunden hatte wurde ich auch heute nicht enttäuscht. Glaubt es oder nicht: heute waren es auf den Punkt genau wieder 39 Stück, allerdings dieses Mal in einer Größenordnung und Dichte wie lange nicht mehr erlebt.

Ich hatte heute keine Digitalkamera dabei, statt dessen den Camcorder und werde bei Gelegenheit mal den Film in ein Internet-kompatibles Format wandeln, um Euch teilhaben zu lassen. Insgesamt waren es zuletzt 45 Steinpilze, eine gute Menge Maronenröhrlinge, ein Milchbrätling, zwei Rotkappen, drei Hexenröhrlinge, eine gute Menge Pfifferlinge, Lärchenröhrlinge, Perlpilze, Sandröhrlinge und jede Menge Rotfußröhrlinge…

Mannomann – was ein Pilzjahr Smile

Viel Erfolg an alle Sucher für die nächsten Tage, das Wochenende steht ja schon fast in den Startlöchern und dann geht es gleich wieder raus auf die Piste.

Hier 3 Fotos der heutigen Funde…

Ein persönlicher Erstfund – im Land der Elefanten…

Heute führte der Weg in eine Region rund um ein Wasserschutzgebiet, wo ich mich sehr gerne an den Sonntagen herumtreibe, weil man hier im Regelfall kaum auf Leute stösst. Das war heute ein wenig anders, aber störte nicht weiter im Konzept. Selbst wenn hier durch fortschreitende Forstarbeiten die Struktur und der Bestand des Waldes neue Formen annimmt, habe ich dennoch häufig Glück was Röhrlingsfunde und andere Arten betrifft. Auch heute…

Neben einigen frischen, jungen, madenfreien Steinpilzen (die wirklich großen Kaliber hat ein anderer findiger Sammler schon gestern oder vorgestern geerntet) habe ich einige Milchbrätlinge gefunden, die ich im Anschluss meinem 91-jährigen Opa brachte. Der freute sich wirklich, denn er hat mich vor über 30 Jahren auf diese Pilzart gebracht und liebt sie seit seiner eigenen Kindheit. Dafür würde er sogar Steinpilze stehen lassen.

Zahlreiche Lärchenröhrlinge gab es, einige Maronenröhrlinge, Kuhmäuler (Großer Schmierling), die ersten Trompetenpfifferlinge, ein einzelner Pfifferling, Pfefferröhrlinge, Kuhröhrlinge, Sandröhrlinge, Perlpilze, echte Reizker und dann stolperte ich rein zufällig über eine Art, die ich derzeit zu bestimmen versuche. Sie ist mir persönlich noch nie (zumindest nicht bewusst) aufgefallen und wirkt atypisch für unsere Region und die Beschaffenheit der Wälder – reine Spekulation.

Es handelt sich entweder um einen Röhrling oder Porling, ca. 7-10 cm groß, weiß mit hellbraun geschupptem Stiel. Beim Geruch würde ich von einer leicht citrusartigen, frischen, fruchtigen Note sprechen und seine “Röhren” weisen eine leicht gelbliche Farbe auf. Das halbschattige Habitat wies Heidelbeersträucher auf, war von Moosen bedeckt und umringt von zahlreichen Kiefern und einigen Fichten.

Hier einige Aufnahmen…

Später gibt es eine Aktualisierung, so bald sich einer der Experten im befreundeten Pilzforum zu dieser Art geäußert hat.

AKTUALISIERUNG: nach meinen jetzigen Informationen handelt es sich bei der gefundenen Art um einen Elfenbeinröhrling,

“Der Elfenbeinröhrling (Suillus placidus) ist ein relativ seltener Speisepilz. Er ist ein Mykorrhizapilz der Zirbelkiefer und Weymouthskiefer und ist im Sommer und Herbst in der näheren Umgebung dieser Bäume zu finden. Auf Grund seiner Seltenheit sollte er geschont werden.” (Quelle: Wikipedia).