Nach der Arbeit auf der Piste

Nach der Arbeit ging es gegen 17 Uhr in den Wald, um ein wenig abzuschalten und zu sehen, ob sich denn nach den vorausgegangenen Regenfällen nicht etwas finden lässt. Leider ist der Boden bereits wieder trocken, verschimmelte Überbleibsel von Maronen an allen Ecken und Enden – ansonsten tote Hose. Nun gut, in dem besuchten Abschnitt erwartete ich auch nicht allzuviel, denn es handelte sich um den Wald, der durch Forstarbeiten massivst “umkultiviert” wurde/wird.

Es fanden sich dennoch einige Pilze: große Pfifferlinge – wenn ich groß sage, meine ich groß… sehr groß! Zu meiner Überraschung hat auch der Milchbrätling eine immense Resistenz gegen Habitat-Veränderungen und so durfte ich drei schöne Exemplare in den Korb packen. Ein vereinzelter Fichtensteinpilz hielt tapfer die Stellung, wurm- und madenfrei. Ein einzelner Maronenröhrling, der scheinbar ganz frisch gewachsen war, durfte auch mit. Einige Stäublinge, junge Exemplare, sammelte ich für ein Kochexperiment. Ein riesiger Raufußröhrling mit seltsam gewundenem Stiel war in einem düsteren Buchenwald-Abschnitt zu finden, verblieb aber am Standort. Und dann waren da noch diese schönen, büschelweise wachsenden Pilze, deren Bestimmung gerade noch im Forum stattfindet – wobei ich zu 99% sicher bin zu wissen, was ich da gefunden habe.

Hier einige Aufnahmen des heutigen Abendausflugs…

Neue Technik braucht das Land

Heute ging ich nach langjähriger Recherche zur Thematik Mikroskopierung von Pilzsporen endlich das Wagnis ein und habe zugeschlagen. Ich bin nun stolzer Besitzer eine Binokular-Mikroskops des Wetzlarer Herstellers H & C, welches ich in den nächsten Tagen geliefert bekomme.

Die technischen Daten sprechen erst einmal für das Gerät, abzuwarten bleibt der Zustand und die Funktionalität, da es sich um ein Gebrauchtgerät aus der “Bucht” handelt. Allerdings musste ich einfach zuschlagen, denn Mittwoch abends gegen 21 Uhr bieten einfach sehr wenige Menschen auf solch exotische Gegenstände und daher fiel der Preis entsprechend niedrig aus.

Bleibt noch abzuwarten, ob es mir gelingen wird meine Canon EOS 450 D über Adapter-Systeme an das gute Stück zu koppeln oder ob ich den Umweg via Mikroskop-Kamera wählen muss – erstere Methode wäre mir natürlich lieber.

Haste Tinte aufm Füller…

Dezente 15° Celsius, eine Flasche Wasser am Mann und der große Korb – somit war der heutige Ausflug definitiv besser vorbereitet, als die Touren der vergangenen zwei Tage. Fast vier Stunden und fünf Kilometer weit führte uns der Weg durch die Wälder und wir befinden uns in der Phase, wo alle Röhrlinge der Vor-Regen-Phase ihrem natürlichen Zerfall entgegen gehen und die neuen Exemplare noch auf sich warten lassen – stört aber nicht weiter im Programm. Das Wochenende war ertragreich genug.

Sehr gefreut hat mich eine große Ansammlung des Schopftintlings, der zahlreiche Fruchtkörper auf einer Fläche von 5 x 5 Metern ausgebildet hatte. Ein ebenfalls sehr erfreulicher Fund fand sich einige hundert Meter weiter, direkt entlang des Weges: zwei hervorragende, große Exemplare des Milchbrätlings lachten mich an und baten darum, mitgenommen zu werden.

Der Ausflug war der Photographie gewidmet, als positive Begleiterscheinung fanden sich aber dennoch einige Pilze. Ebenfalls hatte ich mir vorgenommen, die vor zwei Wochen mit Reisig abgedeckte Krause Glucke aufzusuchen und im Idealfall zu ernten. Zu meiner Freude hatte kein anderer Sammler das gut getarnte Hühnchen entdeckt und so durfte ich mich über ein kräftig gewachsenes Exemplar freuen. Ich schnitt es bewusst so, dass Reste verblieben, da die Krause Glucke häufig erneut aus dem selben Strunk zu wachsen beginnt.

Hier eine visuelle Zusammenfassung der heutigen Tour…