Röhrlinge, Reifpilze und Waldjuwelen

Der Plan für den heutigen Tag sah eigentlich ganz anders aus, als letztendlich umgesetzt – aber das ist ein anderes Thema. Wenn es nicht so läuft, wie man es sich vorgestellt hat, muss man eben Alternativen suchen – das habe ich getan, wenn auch… nun gut, das ist eine andere Geschichte.

Molly und ich durchkämmten einen stets sehr ergiebigen Wald, der aufgrund seiner Artenvielfalt und Stille ideal ist, wenn man ganz einfach den Kopf frei und den Korb voll bekommen möchte. Was soll ich sagen? Wir wurden nicht enttäuscht. Nahezu eine Stunde  war ich in einem Bereich von max. 50 x 50 Metern nur am Ernten und Molly wurde das so langsam lästig – alle paar Meter hiess es: Molly! Platz und bleib! Mit großartigem Herumtoben hatte das also recht wenig zu tun und ich war auch häufig gezwungen, sie an den unmöglichsten Stellen verweilen zu lassen, weil die Pilzkolonien überall den Boden großflächig anektiert hatten.

Eigentlich sollte man stets auf seine innere Stimme hören, die mir bereits vor Verlassen des Hauses riet: “…nehm den großen Korb…”, aber aus Gründen der Bequemlichkeit nahm ich nur den kompakten Korb mit, welcher sich schlagartig füllte, so dass ich mir überlegen musste, ob ich den Ausflug nun abbreche oder einfach das Sammeln sein lasse. Ich entschied mich für den besten Kompromiss: nur die besten in den Korb, alles andere blieb ohne Rücksicht auf Verlust zurück.

Die Artenvielfalt nimmt mehr und mehr zu: die ersten Reifpilze zeigen sich, Steinpilze direkt am Wegesrand, Kolonien von Pfifferlingen, Trompetenpfifferlinge, Hexenröhrlinge, Lärchenröhrlinge, Maronenröhrlinge, Rotfußröhrlinge, Sandröhrlinge, Perlpilze, Mohrenkopfmilchlinge, immer mehr Täublingsarten, etc. pp.. Die wirkliche Überraschung folgte aber erst, als wir bereits auf dem Rückweg waren und eine asphaltierte Waldstraße entlang liefen.

Die Steigung war wirklich sehr ermüdend, besonders weil die Kombination aus Regenfällen und anschließendem Sonnenschein eine sehr schwüle, drückende Atmosphäre erzeugt hatte. Neben der Straße, welche nur sehr sporadisch befahren ist, gibt es einen Grünbereich, der mir im letzten Jahr schon einen schönen Fund im September beschert hatte – mein Gefühl täuschte mich nicht und auch heute gab es dort eine sehr schöne Ausbeute… Cantharellus amethysteus alias Amethyst-Pfifferlinge und das in großer Zahl. Hier hiess es dann erst einmal den Korb abstellen, Molly musste wohl oder übel wieder im Platz verharren und ich begann zu ernten.

Nach diesem Fund war der Korb aber wirklich so voll, dass ich abbrechen musste und so endete dieser spontane Abstecher mit einem vollen Korb, einer zufriedenen Molly  und einem etwas weniger frustrierten Ich.

Einige Momentaufnahmen (20 aus 120) des heutigen Tages…

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