Perlpilze, Täublinge und ein seltener Gast

Dezente 15° C, Windstille, zeitweiliger Sonnenschein, leichte Bewölkung – das perfekte Wetter für lange Streifzüge durch die Wälder. Zur Vorsicht habe ich heute neben dem Canon EF 35-105mm auch Canon’s Standardobjektiv EFS 18-55mm eingepackt, was ohne Kameratasche ein eher heikles Unterfangen ist. Dennoch wollte ich nicht wieder in die missliche Situation kommen, bei Nahaufnahmen nicht die erforderliche Ausrüstung am Mann zu haben…

Unsere Tour führte uns heute über 5,7 km quer durch das Wellertal und noch immer ist das Pilzwachstum recht zögerlich. Vereinzelt zeigen sich erste Spezies der Gattung Russula (Täublinge), die Exemplare von Megacollybia platyphylla (Breitblättriger Rübling) sind bereits im Zerfallstadium, die am Standort verbliebenen Cantharellus cibarius (Pfifferlinge) haben kaum an Größe zugelegt und von Boletaceae (Röhrlingen) noch keine Spur. ABER: das macht überhaupt nichts, denn Molly und ich haben einen denkwürdigen Moment erlebt, der zunächst ein klein wenig Unbehagen in mir aufsteigen ließ…

Wir wanderten in einen halbverborgenen Seitenweg, fanden dort einen (noch unbestimmten) Pilz und gingen immer tiefer in diesen Waldabschnitt hinein.

Nach gut 400 Metern standen wir vor der Wahl, ob wir uns querfeldein durchs Unterholz begeben oder doch wieder umkehren – letzteres erschien mir die sinnvollere Alternative zu sein. Also zurück und an einer Lichtung angekommen, die wir gerade eben erst durchwandert hatten, sah ich zusammengeringelt diese Gesellin:

Ich befahl Molly erst einmal in den Platz-und-bleib und näherte mich langsam, denn ein Foto musste ja drin sein. Die Schlange, die auf den Namen Vipera berus (Kreuzotter) hört, nahm mich sogleich ins Visier und zischte erst einmal drohend in meine Richtung. Da wird einem schon ein bisschen mulmig, aber letztendlich machte sie den ersten “Schritt” und schlängelte sich davon. Hier konnte ich nun einige Fotos machen, wenngleich sie die drohenden Zischlaute weiterhin von sich gab.

Für mich war diese Begegnung eine Premiere, denn die Kreuzotter im Fichtelgebirge kannte ich nur aus den Erzählungen meines Großvaters, aus einer Zeit, in der es noch üblich war diese heute streng unter Naturschutz stehende (Rote Liste RL2 – stark gefährdet), heimische Schlangenart zur Strecke zu bringen.

Auf dem weiteren Weg durften wir uns an den zahlreich sprießenden Walderdbeeren erfreuen, die 2011 wirklich so zahlreich vertreten sind, wie ich es noch nie zuvor erlebt habe.

Im letzten Abschnitt fanden wir noch drei ganz junge Amanita rubescens (Perlpilz), die aber am Standort verblieben.

Hier alle Aufnahmen des heutigen Tages als komfortable Galerie zum Durchklicken…

Hexenröhrling, Perlpilz und Pfifferling auf dem Vormarsch

Molly und ich haben den Feiertag voll augeschöpft und wir begaben uns gegen Mittag ins Wellertal, wo unsere Tour querfeldein, bergauf, bergab, über Waldwiesen, entlang Bächen und durch dichte Waldabschnitte führte.

Wir wanderten mehr als 5 km bei angenehmen 17° Celsius durch die Wälder, wechselweise Sonnenschein und bewölkter Himmel und immer diese leichte Brise im Gesicht. Das Pilzwachstum nimmt langsam zu, wir fanden zwei Täublingsarten, Flockenstielige Hexenröhrlinge, Perlpilze, Pfifferlinge und eine Art, die ich leider noch nicht näher bestimmen konnte.

Die Pilzsaison 2011 scheint vielversprechend, denn auch im Forum wird schon eifrig über unterschiedlichste Funde diskutiert – somit bleibt abzuwarten, was die Regenfälle der letzten Tage mit sich bringen werden.

Hier einige Fotos des Tages…

Die Pilzsaison 2011 ist eröffnet

Wie die Überschrift schon erkennen lässt, ist auch im Frankenland das Wachstum der Pilze auf dem Vormarsch. Unsere heutige Tour führten Molly und mich 5 km querfeldein durch die leicht verregneten Wälder und wir haben uns dafür viel Zeit genommen.

Der erste Fund war eine Art, die mir in den letzten Jahren schon häufiger aufgefallen war, die ich aber noch nie bestimmt hatte. Gerd im Forum gab mir hier den entscheidenden Hinweis: es handelt sich dabei um den Breitblättrigen Rübling (Megacollybia platyphylla).

In einem anderen Abschnitt fanden wir die ersten Pfifferlinge, die dieses Jahr im Frankenland sehr auf sich warten ließen, was nicht zuletzt mit der extrem trockenen Witterung der letzten Wochen zu tun hat.

Die vielen Sonnentage haben zu einem immensen Wachstum der Walderdbeeren geführt, die Pflanzen tragen reichlich Früchte, teilweise deutlich größer als in den vergangenen Jahren.

An gewohnter Stelle durften wir den ersten Flockenstieligen Hexenröhrling bewundern:

Somit ist es also endlich soweit und wir werden sehen, was die nächsten Wochen mit sich bringen, aber ich bin guter Dinge, denn ich erwarte einen verregneten Sommer. Warum? Weil die alte Regel besagt: “Blüht im Mai die Eiche vor der Esche, gibt’s noch eine große Wäsche. Blüht die Esche vor der Eiche, gibt es eine schöne Bleiche.” und die Eiche blühte dieses Jahr vor der Esche…

Hier die heutigen Bilder noch einmal als Galerie zum Durchklicken…