Röhrlinge, Glucken, Milchlinge und mehr

Und auch am Samstag geht es mit Molly auf Tour, denn es gibt noch viele Waldabschnitte, die unter die Lupe genommen werden müssen. Neben jungen Maronenröhrlingen, Pfifferlingen, Rotfußröhrlingen und Flockenstieligen Hexenröhrlingen fanden wir auch (zum zweiten Mal in diesem Jahr) Mohrenkopfmilchlinge, über die ich mich immer ganz besonders freue.

Ich erinnerte mich an das letzte Jahr, wo ich den Entschluss gefasst hatte, ganz systematisch auf Gluckenjagd zu gehen und beschloss, dieses Projekt erneut in die Tat umzusetzen. Wir wurden nicht enttäuscht: zwei junge Krause Glucken, eine wanderte in den Korb, die andere wurde mit Reisig abgedeckt, damit sie bei anhaltenden Wetterverhältnissen schön groß werden kann, ohne von anderen Sammlern eingeheimst zu werden.

Neben Speisepilzen entdeckte ich eine Art, die mir bereits vor einigen Jahren mal vor die Linse kam, damals leider sehr unprofessionell abgelichtet, doch dieses Mal nahm ich mir mehr Zeit für die Aufnahme und generierte daraus anschließend eine sog. HDR-Aufnahme – zur Vergrößerung bitte anklicken:

NACHTRAG: Nach dem jetzigen Kenntnisstand handelt es sich dabei um den Geselligen Glöckchennabeling (Xeromphalina campanella).

Im Großen und Ganzen ein sehr erfolgreicher Ausflug und deshalb hier einige Momentaufnahmen des heutigen Ausflugs…

Was macht die Henne dort im Wald?

Die Regenschauer der vergangenen Tage in Kombination mit dem milden Wetter haben die Fruktifikation der Speisepilze vorangetrieben.  Besonders die Rotfußröhrlinge sprießen an vielen Stellen in den fränkischen Wäldern und auch Maronenröhrlinge trauen sich so langsam aus ihrem Versteck heraus. Neben den Röhrlingen finden sich mehr und mehr Pfifferlinge, wobei man aber schon große Flächen abwandern muss, um eine akzeptable Ausbeute zu machen.

Unterwegs trafen wir eine Pilzsammlerin, gebürtige Selberin, die irgendwo im Raum Hof lebt und von Stockschwammern sprach, die sie nun suchen gehen müsse. Nach einer etwas verwirrenden Unterhaltung kristallisierte sich dann heraus, dass es um die Krause Glucke geht und nicht wie zunächst vermutet, um Stockschwämmchen. Jaja, die regionalen Dialekte…

Molly und ich wanderten dann querfeldein zu den vielversprechenden Waldabschnitten, aber irgendwie war das Glück nur sehr sporadisch auf unserer Seite. Nachdem wir einige Funde gemacht hatten, beschloss ich nach insgesamt 4 km Strecke den Ausflug langsam abzubrechen. Wir liefen in Richtung Hauptstraße und trafen dann noch einmal die Sammlerin. Sie hatte tatsächlich eine Krause Glucke gefunden und bot mir diese an, weil die heimische Gastronomie diese wohl ablehnt und sie für sich selbst als Einzelperson nicht kocht.

Nun gut, insgesamt war die Ausbeute nicht schlecht, aber die wirklich guten Zeiten stehen erst noch an… einige Fotos des Tages…

Pilzsaison 2011 hält Einzug im Frankenland

Nun ist es also endlich soweit: die Pilzsaison 2011 beginnt sich so langsam auch im Fichtelgebirge abzuzeichnen. Wo sich in der vergangenen Woche noch kaum etwas entdecken ließ, habe ich heute schon verschiedenste Funde machen dürfen. Natürlich sieht es für den Mykophagen (Pfannenpilz-Sammler) noch etwas dürftig aus, aber wer sich generell für Pilze interessiert, kann bei seinen Ausflügen schon die ersten interessanten Exemplare sichten.

Die Palette reichte von  Xerocomellus chrysenteron (Rotfußröhrling) über Boletus luridiformis (Flockenstieliger Hexenröhrling),  Calocera viscosa (Klebriger Hörnling), Phallus impudicus (Gemeine Stinkmorchel), Phaeolus spadiceus (Kiefern-Braunporling), Paxillus involutus (Kahler Krempling), Amanita fulva (Fuchsbrauner Scheidenstreifling), Suillus variegatus (Sandröhrling), Amanita rubescens (Perlpilz), Cantharellus cibarius (Pfifferling), Lactarius glyciosmus (Kokosflockenmilchling) bis hin zum ersten Boletus badius (Maronenröhrling) des Jahres. Auch diverse Exemplare der Gattung Russula (Täublinge) habe ich gesichtet, die aber erst noch einer näheren Bestimmung bedürfen.

Im Großen und Ganzen also ein sehr vielversprechender Auftakt und das gegenwärtige Klima sollte diese Entwicklung noch begünstigen. Wir haben wechselweise Regen und Sonnenschein bei Temperaturen zwischen 15° und 20° Celsius. Vielleicht wird dieses Jahr auch mein Traum vom Fund eines Boletus reticulatus (Sommersteinpilz) wahr – wollen wir es abwarten…

Einige Bilder des Tages als Galerie wie gewohnt…