Gestern habe ich zufällig aus dem Augenwinkel beim Vorbeifahren an einem Bahndamm Pilze gesehen. Also hielt ich kurz an, um der Sache auf den Grund zu gehen. Aha, Perlpilze, mitten in der Stadt, schon bereits sehr überständig, aber offensichtlich beginnt die Saison so langsam…
Da ich derzeit meinen Schlaf- und Lebensrhythmus maßgeblich von Nachteule zu Morgenlerche umstelle gab es dann heute bereits um 5:45 Uhr Frühstück, danach bißchen Arbeit am Rechner, mal eben ins Geschäft fahren und dann schnappte ich mir Molly und Dita, um mich bei angenehmen, niedrigen zweistelligen Temperaturen in die Wälder zu begeben.
Wir wurden nicht enttäuscht: Strahlender Sonnenschein, blauer Himmel, milde Temperaturen, ein lauer Wind, die Vögel zwitschern und keine Seele ist da draussen unterwegs – wenn andere Leute zu Spa & Wellness tendieren kann ich immer wieder nur grinsen, denn diese Form von Wellness ist absolut unschlagbar – und gratis 😉
Schon nach wenigen Metern die erste Überraschung: Birken-Rotkappe Leccinum versipelle, Syn.: Leccinum testaceoscabrum nom. nud.), die ich auf den ersten Blick für einen Gemeinen Birkenpilz (Leccinum scabrum, syn. Boletus scaber oder Krombholzia scabra) hielt, da der Hut eine sehr mäßige Färbung aufwies. Es ging steil bergauf, aber auch hier ein positiver Aspekt meines neuen Lebenswandels: Die fast zwei Wochen rauchfrei machen sich deutlich bemerkbar, keine Spur von Kurzatmigkeit 😉
Es folgten diverse Exemplare des Flockenstieligen Hexen-Röhrlings (Neoboletus erythropus, Syn.: Boletus erythropus, N. luridiformis), ansonsten ist es noch vergleichsweise ruhig was die Population und Artenvielfalt betrifft.
Alles in allem ein perfekter Pfingst-Ausflug, die Hunde zufrieden, ich zufrieden und ich werde mir nun erst einmal eine schöne Schwammerbröih kochen und dazu einen Schwung Kartoffeln an den Start schicken 😉
In diesem Sinne Euch allen frohe Pfingsten und eine gute Zeit!
Lange Zeit wars still hier… das sollte nun anders werden 🙂 Der Server-Umzug ist abgeschlossen, die meisten meiner Seiten sind reaktiviert und auch wenn ich zeitlich mit sehr vielen anderen Projekten eingespannt bin, so werde ich versuchen die Seite halbwegs aktuell zu halten.
Derzeit sind die Temperaturen maßgeblich am Steigen und das Pilzwachstum bleibt aus, aber mit den nächsten Regenschauern ist bereits morgen zu rechnen.
Das Forum bleibt zunächst deaktiviert – lange Geschichte in kurz: Es bleibt abzuwarten, ob ich das Forum reaktiviere, denn die Besucherfrequenz war in den vergangenen zwölf Monaten mehr als bescheiden und der mit der Betreuung einhergehende Arbeitsaufwand steht dazu nicht im Verhältnis – mal ganz pragmatisch ausgedrückt.
Die Samstags-Ausflüge mit Molly und Dita durch die heimischen Wälder sind für mich immer der Höhepunkt der Woche. Kein Zeitdruck, lange Touren und die Garantie, dass man dabei viel Kraft tankt.
Unser Weg führt uns zunächst in die Wälder nahe des Buchbrunnens, entlang der Wege, vereinzelte Abstecher in interessant aussehende Waldabschnitte und wieder zurück auf den Weg. Irgendetwas war aber anders als sonst, Molly und Dita spitzten auch ständig die Ohren und so blieb ich dann stehen, lauschte um mich herum und nahm es plötzlich wahr: Schreien, Hundegebell und Schüsse. Sehr unschöne Situation, da ich nicht lokalisieren konnte, woher die Geräusche kamen und um potentiellen Gefahren aus dem Weg zu gehen, änderte ich die angedachte Route und entfernte mich mit den beiden Mädels aus dem Waldabschnitt. Dort fanden sich zwar Rotfußröhrlinge (Xerocomellus chrysenteron, syn. Boletus chrysenteron und Xerocomus chrysenteron) in größerer Menge, aber das Risiko zwischen eine flüchtende Wildschweinrotte, Treiber, Hunde und Jäger zu geraten war es mir dann nicht wert.
So begaben wir uns auf die andere Seite der Hauptstraße und unsere Jagd ging weiter. Entlang des Weges erspähte ich einige dunkle Fruchtkörper einer Schlauchpilz-Art, die ich noch näher bestimmen muss. Einige Meter weiter sah ich dann am Wegrand eine vertraute Farbe, drauf zu – bei der Gelegenheit zertrat Dita erst mal ein Exemplar – und die Freude war groß, als ich den Marzipan-Geruch wahrnahm: Hygrophorus agathosmus (Wohlriechende Schneckling), wunderschöne Exemplare.
Es ging zielstrebig zu einem Fleck, der mir in den letzten Wochen gute Funde bescherte und auch in dieser Woche wurde die Erwartungshaltung bedient. Es hatten sich schon wieder zahlreiche neue Fruchtkörper gebildet und so stand der Ernte nichts mehr im Weg: Kuehneromyces mutabilis (Gemeines Stockschwämmchen) in großer Zahl. Molly und Dita wussten schon Bescheid und begaben sich freiwillig in Richtung des Baumstumpfes, an dem ich sie dann immer anleine und nachdem die beiden vorbildlich auf mich warteten, gab es zur Belohnung getrocknete Sprotten, die ich für solche Aktionen immer einstecken habe.
Die Strecke in der Übersicht
Auch wenn die Funde in Anzahl und Vielfalt rückläufig sind, so findet man immer noch ausreichende Mengen für eine gute Mahlzeit.