Marathon – die Vierte

Die Samstags-Ausflüge haben sich mittlerweile zu einem richtigen Ritual entwickelt: Proviant am Mann für Mensch und Hund, Fotoausrüstung, GPS-Logger, Erste-Hilfe-Set (toi, toi, toi – ich will es nie benötigen) und natürlich der Korb – mittlerweile sogar wieder der Große. Die Länge dieser Touren ist inzwischen so gewachsen, dass der Akku meines Telefons beim Aufzeichnen der Route meistens irgendwann schlappmacht – daher also wieder der GPS-Logger aus alten Tagen, selbst wenn dieser die Höhenunterschiede u. a. Daten nicht so präzise aufzeichnet, wie das auf dem Telefon eingesetzte Programm.

Was an diesem heutigen Tag besonders auffiel, war die rapide Zunahme des Wachstums von Leccinum (Raufußröhrlinge), denn gleich zu Beginn fanden sich die ersten Leccibum scabrum (Birkenröhrling) sowie Leccinum testaceoscabrum (Birkenrotkappe) – allerdings nicht am erwarteten Fleck. Der “Rotkappen-Wald” ist in diesem Jahr absolut leer, nichts, rein gar nichts zeichnet sich dort ab. Vor einigen Wochen fanden sich in dem Abschnitt zumindest Lactarius volemus (Milchbrätling), aber diese Art hat sich für dieses Jahr auch schon verabschiedet – einer fand sich aber trotzdem noch.

An gewohnter Stelle fanden sich noch einmal eine größere Menge Craterellus cornucopioides (Totentrompete), aber auch hier wird es langsam weniger. Beschweren kann ich mich darüber trotzdem nicht, da sich die Stelle als sehr ertragreicher Fleck bewiesen hat.

13:26 Uhr… der Alptraum meiner Ausflüge – ein donnernder Knall, der nachhallte. Molly zum Glück an der Leine, aber es war absolut nicht zu deuten, woher der Schuss kam. 13:28 Uhr… der zweite Schuss. Das sind die Momente, wo man sich im Wald überhaupt nicht wohlfühlt. Ab diesem Zeitpunkt hatte ich Molly sehr kurz an der Leine bei mir. Der Jäger begegnete uns während der nächsten Minuten nirgends, somit lässt sich auch nicht sicher sagen, wie weit er entfernt war – ein unschönes Gefühl blieb trotzdem.

Nach diesem Schreck ging es in andere Abschnitte, wo ich einige Boletus edulis (Fichtensteinpilz) in den Korb wandern lassen konnte, bevor es in Richtung Schirnding weiterging, wo ich längs des Weges eine wunderschönes Quartett Boletus luridiformis (Flockenstieliger Hexenröhrling) entdeckte. Man kann also derzeit noch einmal einen Wachstumsschub erkennen, der sich aber in wenigen Wochen sicherlich seinem Ende zuneigen wird.

Einige Aufnahmen des heutigen Tages…

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